Carbon Management Strategie der Bundesregierung: Wichtiger Schritt Deutschlands zur Erreichung der Klimaziele – spät, aber hoffentlich noch rechtzeitig. - BVEG
linkedin Twitter YouTube Instagram

Presseinformation

#CCUS

Carbon Management Strategie der Bundesregierung: Wichtiger Schritt Deutschlands zur Erreichung der Klimaziele – spät, aber hoffentlich noch rechtzeitig.

Hannover, 26. Februar 2024. Anlässlich der heute vorgestellten Eckpunkte der Bundesregierung für eine Carbon Management Strategie erklärt Dr. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG): „Die Carbon Management Strategie ist ein wichtiger Schritt Deutschlands zur Erreichung der Klimaziele. Die Bundesregierung folgt damit grundsätzlich den Festlegungen der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 (COP28), internationaler Gremien wie Weltklimarat IPCC und der Internationalen Energieagentur (IEA), aber auch europäischen Nachbarn. Spät, aber hoffentlich noch rechtzeitig, wenn die zeitnahe Umsetzung gelingt. Allerdings bleibt auch im internationalen Kontext noch Diskussionsbedarf.“

Möhring weiter: „Bei den Anwendungsbereichen hält die Bundesregierung CCUS für Emissionen aus der Zement- und Kalkindustrie sowie der thermischen Abfallbehandlung für unabdingbar, da diese „untrennbar mit der Freisetzung von CO2“ verbunden seien. Für die Kohleverstromung schließt sie CCUS aus, was allein schon aus Zeitgründen nachvollziehbar ist, wenn der Kohleausstieg wie festgelegt bis 2030 erfolgt. Für Gaskraftwerke wird CCUS allerdings in der Übergangsphase der Stromerzeugung hin zu den erneuerbaren Energien ermöglicht. Dies ist sinnvoll und erleichtert die Erreichung der Klimaziele in der Transformationsphase.“

„Wäre dies die endgültige und ausschließliche Lösung für die Anwendung von CCUS, bliebe Deutschland hinter den Ansätzen z.B. der Niederlande zurück, die auch andere industrielle Prozessemissionen erfassen und damit ihre Treibhausgasemissionen zügig reduzieren werden“, so Möhring. „Hier sollte auch im Sinne des von Minister Habeck angesprochenen pragmatischen Ansatzes nachgearbeitet werden, damit auch andere Industriezweige mit hohen Prozessemissionen in Deutschland beim Einsatz der Instrumente zur CO2-Minderung international wettbewerbsfähig bleiben. Auch die Industrial Carbon Management Strategie der EU-Kommission vom 6. Februar 2024 engt den Anwendungsbereich von CCUS nicht in dieser Weise ein.

Es ist – auch aus Kostengründen – richtig und wichtig, dass Deutschland CO2 auch im eigenen Land einlagert. Die Eingrenzung auf Offshore in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) bzw. im Festlandssockel ist vor dem Hintergrund der politisierten Debatte vor zehn Jahren nicht überraschend. Die Bundesregierung weist zu Recht darauf hin, dass die Onshore-Einlagerung keine Frage der technischen Sicherheit ist. Es bleibt abzuwarten, wie die CO2-emittierende Industrie auf diese Beschränkung reagieren wird. Abzuwarten bleibt auch, ob und wie einzelne Bundesländer, z.B. das Offshore-ferne Bayern, die in Aussicht gestellte Opt-in-Möglichkeit als wirksames Instrument be- und ergreifen. Wie eine Opt-in-Lösung einzelner Bundesländer in eine Gesamtlösung für die notwendige strategische Planung der CO2-Transportinfrastruktur integriert werden kann, wird im Eckpunktepapier leider nicht erläutert.“

 

Kontakt:

Miriam Ahrens

Leiterin Kommunikation & Pressesprecherin
Schiffgraben 47
30175 Hannover
T +49 511 12172 - 33 M +49 173 653 5805


Mail-Alerts zum Hashtag: #CCUS

Presseinformation abonnieren

Weitere Artikel zu diesem Thema: